Über das Morden an Menschen mit Behinderung in der Zeit des Nationalsozialismus

Nachdem wir, die 8b-Klasse, am 29.11.2017 uns auf unseren Heimweg machten, verließen wir alle das Klassenzimmer mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite waren wir erleichtert und überglücklich in einer modernen Zeit zu leben, in der alle Menschen gleichberechtigt sind und niemand auf Grund seiner Herkunft oder seiner Religion verfolgt wird. Auf der anderen Seite waren wir wegen der gerade bekommenen Informationen ein wenig niedergeschlagen und fühlten uns betroffen.

In den letzten zwei Unterrichtsstunden wurde uns von Herrn Doktor Weber von der Ermordung vieler Menschen mit Behinderung im Nationalsozialismus erzählt. Damals galten nicht nur die heute gültigen Krankheiten, die als Behinderung zählen, als Grund für Ausgrenzung, sondern auch Alkoholismus und „Schwachsinn”. Für die Nazis waren all jene beeinträchtigenden Krankheiten erblich bedingt und es musste verhindert werden, dass das Erbgut solch eines „lebensunwerten” Leben weitergegeben wurde. Zu Beginn wurden beispielsweise Menschen mit Trisomie-21, Taube, Blinde, Stumme oder Epileptiker lediglich angezeigt, untersucht und, wenn es nötig erschien, sterilisiert. Allerdings kam es im Laufe der Zeit zu den ersten Morden an solchen Menschen mit Behinderung. Immer mehr von ihnen wurden in sogenannte Kranken-/Pflegehäuser gebracht, wo sie vergast wurden, verhungern mussten oder durch eine Chemikalie mittels Spritze umgebracht wurden.

Natürlich waren wir nach so einem Vortrag sehr mitgenommen und fühlten mit all den Familienmitgliedern, die damals eine wichtige Person in ihrem Leben verloren. Wir schätzen unser Glück, dass wir nicht fürchten müssen, einen Angehörigen auf Grund einer kranken Ideologie zu verlieren oder selbst deshalb angezeigt zu werden.

Anbei möchten wir noch ein großes „Dankeschön” an Herrn Doktor Weber aussprechen, der uns in diesen zwei Stunden zwar von einem traurigen, aber zugleich sehr interessanten Thema erzählte. Zudem danken wir auch unseren beiden Klassenlehrerinnen Frau Prof. Klocker und Frau Prof. Mathis, die uns diesen Workshop ermöglichten.

Über das Morden an Menschen…