„Und wofür brennst du?”

Besuch von H. Anton Pepelnik (Diakon und langjähriger Gefängnisseelsorger) und Frau Barbara Moser-Natter (Stv. Leiterin der Telefonseelsorge)

Am 18. November besuchte der Diakon Herr Anton Pepelnik mehrere Klassen unserer Schule und auch uns, den III. Jahrgang. Im Auftrag der „Jungen Kirche“ im Projekt „…Und  wofür brennst du?” besuchte er mehrere Schulen und erzählte von seiner langjährigen Arbeit als Seelsorger im Gefängnis in Feldkirch.

Anfangs waren viele der Schülerinnen noch ein bisschen schüchtern als der große Mann mit weißem Haar und Rauschebart die Klasse betritt, doch dies legte sich sehr schnell mit den ersten Fragen und Erzählungen. Anton Pepelnik erzählte, dass er 15 Jahre in seiner Arbeit tätig war und dass er es keinen einzigen Tag bereut hat. „Ich habe schon viele Menschen mit verschiedenen Gesichtern und Vergangenheiten gesehen und doch sind es alle auch nur Menschen, die auch eine Seele und Gefühle haben.” Er erzählte, dass man in dem Gefängnis in Feldkirch als Insasse 23 Stunden am Tag in der Zelle verbringt. „Do denkt ma über vieles nach, Mädchen; des könnts ma glauben.” Der Seelsorger arbeitete zweimal je eine Stunde die Woche im Gefängnis. Viele Häftlinge machten sich einen Termin bei ihm aus, um wenigstens einmal in der Woche mehr aus der Zelle rauszukommen. Er sagte, man muss den Menschen einfach zuhören, damit man sie versteht. Der Diakon teilte uns noch viele weitere sehr spannende Dinge mit, die er in den letzten 15 Jahren erlebt hat. Schlussendlich erzählte er uns noch einen Witz, was er immer am Ende seiner Gottesdienste getan hat. Natürlich war es ein Witz über Beamte.

Julia Haller, III. Jahrgang

Die 8. Klasse und wir, der II. Jahrgang durften im Rahmen dieses Projektes Frau Barbara Moser-Natter erleben. Sie erzählte uns ihren spannenden Lebensweg, der sie über manche Umwege zu ihrem heutigen Beruf geführt hat. Sie arbeitet mit Freude bei der Telefonseelsorge Dornbirn. Ihre spannenden Geschichten und ihr Engagement für die Menschen in Vorarlberg faszinierten uns sehr. Im Namen von unserer ganzen Klasse möchten wir uns ganz herzlich bei Frau Moser-Natter bedanken. Wir hatten einen wirklich interessanten und eindrucksvollen Nachmittag.

Anna Nußbaumer und Isabella Kessler, II. Jahrgang

Einige Schülerinnenaussagen der 8. Klasse: „Ich finde es beeindruckend, dass so viele Ehrenamtliche bei der Telefonseelsorge mitarbeiten, obwohl der Zeitaufwand nicht zu unterschätzen ist und die Arbeit sicherlich nicht immer leicht ist. Meiner Meinung nach kann Menschen, die Probleme haben, so sehr gut geholfen werden, denn manchmal möchte man vielleicht lieber anonym bleiben, wenn man von seinen Ängsten und Problemen erzählt.” (Veronika Fitz)

„Interessant war für mich, dass Frau Moser-Natter obwohl sie anfangs ihren Beruf nicht fand, nie aufgegeben hat zu suchen, bis sie ihren Traumberuf fand!”

„Der Besuch von Frau Moser-Natter hat mich sehr berührt. Ich finde ihre Arbeit unglaublich inspirierend, genauso wie ihre Geschichten. Ich finde es schön zu wissen, dass es nicht nur Egoisten gibt, sondern auch Menschen, die sich für andere einsetzen.”

„Es war überraschend, dass ca. 50.000 Menschen in Vorarlberg jährlich anrufen. Überraschend war auch, dass vor allem 40 bis 60 Jährige anrufen, weil ich dachte, dass Jugendliche die Mehrheit wären. Eigentlich ist es logisch, dass eher Arbeitende anrufen.”

„Und wofür brennst du?”