Wie sehen Sie die Zukunft der EU, Herr Außenminister?

Am 6. April 2021 hatten wir, die Geschichte-Wahlpflichtfach-Gruppe der 8. Klasse, dank Frau Prof. Mathis die einzigartige Möglichkeit, unserem Außenminister, Herr Mag. Schallenberg, in einer Videokonferenz einige Fragen zu stellen, welche uns schon länger auf der Zunge lagen.

Allerdings muss ich zugeben, dass meine Erwartungen überhaupt nicht erfüllt wurden. Denn, ehrlich gesagt, vermutete ich typische Politikerantworten und – wie man es aus zahlreichen Fernsehdiskussionen kennt – eine derartig geschickte Umschiffung der Themen, dass am Ende gar nicht mehr klar sein würde, was denn die eigentliche Ausgangsfrage war. Ich stellte mich auf das typische Zahnpasta-Werbung-Lächeln und eine gezwungene Animierung, die junge Generation für Politik zu begeistern, ein. Aber dem war eindeutig nicht so!

Man konnte erkennen, dass auch Herr Schallenberg ein Sacré Cœur Motto lebt: „Mit dem Herzen dabei”. Ihm war nicht nur wichtig, uns jede Frage so verständlich wie möglich zu beantworten, sondern er zeigte auch viel Empathie. Vor allem merkte man, wie sehr ihm das Thema einer menschenwürdigen Flüchtlingspolitik am Herzen liegt. Wir hatten aber auch die Möglichkeit, ihn über China, die USA oder die Performance der EU bei der COVID19-Impfstoffbeschaffung zu befragen.

Dazu eine Botschaft von Herrn Schallenberg, welche ich für sehr essenziell halte und die wir uns alle zu Herzen nehmen sollten:

Während wir uns beschweren, dass unsere Impfstrategie zu langsam ist, hat der Großteil der Welt nicht einmal eine Impfung aus der Nähe gesehen.”

Wir zählen doch eigentlich zu den Ländern mit führender medizinischer Versorgung, oder?

Von Zeit zu Zeit ist es wichtig, die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen und Herr Schallenberg hat uns diese des Öfteren veranschaulicht. Auch als wir ihn auf ein eventuelles Versagen der EU bei der Flüchtlingshilfe ansprachen, musste ich erkennen, dass die Berichterstattung in diesem Fall sehr einseitig und negativ war. Zudem vergaß ich teilweise, dass der Herr auf meinem Bildschirm unser Außenminister ist und traute mich auch, spontane, unvorbereitete, vielleicht gewagtere Fragen einzuwerfen.

Mit der Zeit erkannte ich, dass es auch sehr sympathische Politiker gibt, welche ihren Job mit Leidenschaft machen. Auch, dass sich Herr Schallenberg nach unserer Corona-bedingten schulischen Situation erkundigte, überraschte mich. Als er dann noch nach den zwei Stunden lieber bei unserer Videokonferenz geblieben wäre, als seinen nächsten Termin wahrzunehmen und anbot, sobald die Situation es zulässt, an die Riedenburg zu kommen, war ich so perplex, dass ich mich beinahe an meinem Glas Wasser verschluckt hätte.

Alles in allem war diese Videokonferenz eine spannende und äußert informative Möglichkeit, mehr über Außenpolitik und unseren Außenminister zu erfahren.

Vielen Dank!

Elisabeth Fink, 8.Klasse

Wie sehen Sie die Zukunft…